Mineralstoffe - Allgemeine Gesundheitshinweise

Optimale Nährstoff-Versorgung für den Körper 1)
 

Eine optimale Auswahl und Kombination von Lebensmitteln bzw. Nährstoffen ist eine Grundvoraussetzung für unsere körperliche und geistige Leistungsfähigkeit, für Gesundheit und Wohlbefinden. 
Eine ausgewogene Ernährung sorgt dafür, dass die von der Deutschen Gesellschaft für Ernährung empfohlenen Tagesmengen an Nährstoffen für gesunde Erwachsene über die Nahrung abgedeckt werden. Für Kinder und Senioren sowie Schwangere und Stillende gibt es dabei jeweils separate Nährstoffangaben. Die Empfehlungen gelten nicht für Kranke oder Genesende oder Menschen in anderen speziellen Lebenssituationen. In solchen Fällen muss die Versorgung individuell angepasst werden. Die Referenzwerte orientieren sich am durchschnittlichen Bedarf einer Gruppe und sind mit einem Sicherheitszuschlag versehen, um annähernd allen aus dieser Gruppe eine gute Versorgung zu ermöglichen. 
Zu den Nährstoffen zählen die energieliefernden Haupt- oder Makronährstoffe - Kohlenhydrate, Fette und Eiweiße - sowie die Mikronährstoffe. Neben Vitaminen sind dies Mineralstoffe und Spurenelemente (von diesen werden nur kleine Mengen, weniger als 50 Milligramm pro Tag benötigt). Sie sind lebenswichtige Nährstoffe für den menschlichen Körper, keiner ist verzichtbar. Ohne diese Stoffe kommt es zu Mangelerscheinungen, da sie als Bau- und Reglerstoffe die unterschiedlichsten Prozesse im Organismus unterstützen. Sie sind z. B. für die Stabilität unserer Knochen zuständig, leiten Nervenimpulse an Muskeln weiter, regeln die Körperflüssigkeiten und wirken bei zahlreichen Stoffwechselreaktionen mit.

Calcium
Für den Aufbau und die Stabilität von Knochen und Zähnen ist Calcium unerlässlich. Eine ausreichende Calciumzufuhr vor allem in der Jugend (bis zum 30. Lebensjahr) trägt neben ausreichend Vitamin D und körperlicher Betätigung zum Schutz vor Osteoporose in höherem Lebensalter bei. Außerdem spielt es bei der Muskelkontraktion, der Blutgerinnung, einem stabilen Herzrhythmus und bei der Reizleitung im Nervensystem eine wichtige Rolle. Bei der Ausschüttung einiger Enzyme, Hormone und Überträgerstoffe im Nervensystem dient es als Co-Faktor. Die Zellmembran stabilisierende Wirkung wird bei der Behandlung von Allergien genutzt.
Die empfohlene tägliche Zufuhr liegt bei 1000 mg Calcium.*

Kalium
Kalium reguliert den Flüssigkeitshaushalt und ist für die Reizleitung in den Nervenbahnen, die Muskel- und Herzfunktion, den Flüssigkeits- und Säure-Basen-Haushalt sowie für das Wachstum unentbehrlich. Es wirkt Blutdruck senkend. Wichtig ist hier ein ausbalanciertes Verhältnis mit seinem Gegenspieler Natrium.
Ein Zuviel an Kalium kann zu Muskelschwäche und -lähmungen, Hirnstörungen und Herzrhythmusstörungen bis zum Herzstillstand führen.
Ein Mangel an Kalium zeigt sich in Schwäche, Lähmungen, Krämpfen, Herzrhythmus-störungen und Verstopfung.
4000 mg Kalium sollten täglich aufgenommen werden.*

Magnesium
Magnesium ist an mehr als 300 Stoffwechselvorgängen beteiligt, u.a. beim Kohlenhydrat- oder Eiweißstoffwechsel. Für die Energiegewinnung aktiviert Magnesium Enzyme, und es ist an der Weiterleitung von Nervenimpulsen an die Muskeln sowie einen regelmäßigen Herzrhythmus beteiligt.
Magnesiummangel führt zu Nervosität, Konzentrationsschwäche, Muskelkrämpfen und Herzrasen.
Die tägliche Zufuhr sollte bei 300 bis 350 mg liegen.*

Natrium
Natrium regelt als Gegenspieler von Kalium den Wasserhaushalt des Körpers, den Blutdruck und den Säure-Basen-Haushalt. Ebenso sorgt es im Gegenzug zu Kalium für die Erregung von Nervenzellen und für Muskelkontraktionen. Natrium aktiviert verschiedene Enzyme und unterstützt die Aufnahme von Zucker in die Darmzellen und den Transport vieler Nährstoffe. 
Ein ausgeprägter Mangel an Natrium kann  zu Schwächegefühl, Verwirrung, Muskelkrämpfen und Krampfanfällen führen und ist lebensgefährlich.
In der Nahrung kommt Natrium vor allem mit dem Anion Chlorid zusammen als Kochsalz vor. Eine hohe Salzzufuhr trägt zum verbreiteten Phänomen des hohen Blutdrucks bei. Daher werden 2 bis höchstens 2,4 g Natrium bzw. 5 bis 6 g Kochsalz pro Tag empfohlen.* Als Mindestmenge wird ein Schätzwert von 550 mg, entsprechend 1,4 g Kochsalz angegeben.

Chlorid
Chlorid tritt meist in Verbindung mit Natrium in Form von Kochsalz auf und ist damit in den meisten Speisen enthalten. Chlorid ist mit Natrium und Kalium an der Regulierung des Flüssigkeitshaushalts im Körper beteiligt. Es ist außerdem Bestandteil der Magensäure.    
Wachstumsstörungen, Muskelschwäche, Durchfall und Verwirrtheit sind Symptome eines Chlorid-Mangels. Ein solcher Mangel tritt sehr selten auf, da der Tagesbedarf durch die hohe tägliche Kochsalzaufnahme über Lebensmittel gedeckt wird. Große Chlorid-Verluste können z. B. bei heftigem und anhaltendem Erbrechen entstehen. 
Für Chlorid liegt die empfohlene Tagesmenge bei 2300 mg.*

Sulfat
Sulfate fördern die Verdauung, wirken in der Leber entgiftend und regen die Gallenfunktion an. Bei höheren Dosierungen tritt eine abführende Wirkung ein.
Das Element Schwefel, aus dem Schwefelsäure sowie ihre Salze, die Sulfate gebildet wird, kommt im Körper in den schwefelhaltigen Aminosäuren (Cystin, Cystein, Methionin) vor. Diese Eiweißbausteine kommen vor allem in Sehnen, Knochen, Knorpel, Muskeln, Nägeln und Haaren vor. Zudem ist Schwefel Bestandteil des Bindegewebes sowie spezifischer Substanzen wie Insulin oder des Antioxidans Glutathion.
Der Bedarf des Menschen an Schwefel wird mit einer ausreichenden Zufuhr von schwefelhaltigen Aminosäuren (aus Fleisch, Fisch, Nüssen) gedeckt. Eine konkrete Zufuhrempfehlung gibt es für Schwefel / Sulfat nicht. Die Trinkwasserverordnung nennt als obere zulässige Menge für Sulfat 250 mg/Liter.

1) Wir danken der Ernährungsmedizinerin Frau Dr. med. Elisabeth Malzfeldt, Darmstadt, für die freundliche Unterstützung bei den allgemeinen Informationen zur Nährstoff-Versorgung

*   gilt für Erwachsene laut DGE (Deutsche Gesellschaft für Ernährung) bzw. DACH - Referenzwerte für die Nährstoffzufuhr von den Gesellschaften für Ernährung in Deutschland (DGE), Österreich (ÖGE)
    und der Schweiz (SGE)